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BÊT DJIBRÎN. 11. Route. 323 ebene; l. oben zwischen Oelbäumen liegt das Dorf Terkûmîye, das
einige geringe Ueberreste aus dem Alterthum aufweist (es entspricht
dem alten Trikomias). Nach 1 St. 40 Min. liegt l. das Dorf Bêt
Dechân
auf dem Hügel. Man umgeht das Dorf, indem man einen
Weg r. lässt. Dann reitet man ein kleines Thal WSW. hinauf und
erreicht nach 12 Min. die Olivenwälder von Bêt Djibrîn und nach
20 Min. die Ruine vor dem Dorfe.

Historisches. Robinson hat die Identität von Bêt Djibrîn mit dem
alten Betogabra nachgewiesen. Eine Stadt dieses Namens wird zuerst
von Josephus erwähnt, bei dem allerdings der Name im Text verdorben
ist; Ptolemäus nennt den Ort bei seinem rechten Namen. Robinson hat
dieses alte Betogabra auch für identisch mit Eleutheropolis erklärt. Es ist
leicht zu verstehen, dass der griechische Name sich nicht erhalten hat.
Dieser bedeutet Freistadt und rührt vermuthlich von den Gerechtsamen
her, welche der römische Kaiser Septimius Severus im Jahre 202, als er
den Orient bereiste, auch dieser Stadt, einem grossen Centralpunkte, ver-
lieh
. In Eleutheropolis soll früh das Christenthum gepredigt worden sein;
die Namen der dortigen Bischöfe sind theilweise bekannt. Die Kreuzfahrer
fanden den Ort zerstört. Unter Fulco von Anjou 1134 wurde hier eine
Citadelle erbaut und deren Verteidigung den Johanniterrittern übertragen.
Die Franken nannten den Ort Gibelin; von Bibars wurde er im Jahre 1244
definitiv erobert. Die Festung wurde im Jahre 1551 hergestellt.

Das Dorf hat heute an 900 Einwohner (Muslimen) und eine
kleine türkische Besatzung. Es nimmt ungefähr ein Drittel des
Raumes der alten Stadt ein. In den meisten Häusern sind Trüm-
mer
alter Gebäude eingemauert. Sehr viele Münzen, theilweise
auch solche mit der Inschrift Eleutheropolis, werden dem Fremden
zum Kauf angeboten. Der Lauf der alten Stadtmauer kann nicht
mehr an allen Punkten verfolgt werden. Im N. existirt noch ein
Theil derselben; an der Mauer lief ein Graben entlang. Im W. und
O. waren zwei Forts; das östliche Fort ist unter dem muslimischen
Begräbnissplatz verschwunden; Säulenstücke, ein grosses schönes
Portal und ein Wasserreservoir sind noch vorhanden. Das Fort im
NW. stand auf einer Erhöhung des Terrains; die älteren Unter-
bauten
sind von dem späteren Bau leicht zu unterscheiden. Ueber
der Hauptthüre ist eine Inschrift vom Jahre 1551 (958 d. Fl.). An
jeder Ecke war die Festung von einem Thurme flankirt. Heute tritt
man durch verschiedene Breschen in das Innere, woselbst ausser
einer schönen Cisterne viele gewölbte Räume vorhanden sind, die als
Wohnungen für Menschen und Vieh benutzt werden. Im S. läuft
von O. nach W. eine Gallerie, die ursprünglich Seitenschiff einer
Kirche war. Links und rechts stehen 5 Pfeiler, ehemals mit weissen
Marmorsäulen. Sechs derselben, mit korinthischen Capitälen ver-
sehen
, sind noch an ihrer Stelle; die Arcaden bestehen aus Spitz-
bogen
. Ausserhalb der Umfassungsmauer stehen noch zwei ent-
sprechende
Säulen. Einige Familien wohnen jetzt im Schlosse,
bei dessen Besichtigung ein kleines Trinkgeld unvermeidlich ist.

Das grösste Interesse nehmen die Felshöhlen in Anspruch, deren
Gebiet hier bei Bêt Djibrîn beginnt und sich weit in der Umgebung
fortsetzt; dasselbe ist noch keineswegs gehörig untersucht. Der
Kirchenvater Hieronymus sagt, dass in dieser Gegend einst die